Szenenanalyse

  • erste Szene - S. 3-4

  • letzte Szene - S. 55-58

  • Höhepunkt - 3. Szene, 1. Auftritt (Offenbarung Iphigenies gegenüber Orest), S. 26-34

  • (retardierendes Moment / Wendepunkt)

  • Einleitung

  • inhaltliche Zusammenfassung (kurz)

  • formale Aspekte (Sprechteil, Länge, Sprecher, Einordnung ins Drama, Gesprächsart)

  • Sprache: auffällige Stilmittel und deren Wirkung

  • Fazit: Funktion (typisch für Drama / Epoche etc.)

Analyse zur 1. Szene

formal

  • Iphigenie
  • Verse 0-53
  • erste Szene
  • Monolog

Inhalt:

  • Vorstellung der Figur Opfer
  • Handlungsort: Hain vor Dianes Tempel
  • Heimweh, Trauer
  • Zustand der Frau
  • Anrufen an Götter Hilferuf
  • „Gefangennahme von Thoas“
  • Ideale

Sprache:

  • Personifikation (V. 1, V. 13-14, V. 6) Emotionalität
  • Metapher (V. 12, V. 16-17, V. 19-20, V. 20-21, V. 34, V. 53) bildliche Sprache
  • viele Adjektive, emotionale Sprache Opferposition (Opfer ihrer Umstände), Iphigenie als Emotionalität in Person, aufmerksam (Iphigenie verwendet im gesamten Drama viele Adjektive bzw. viel mehr Adjektive als andere Figuren)
  • Interjektion (V. 35, V. 10)
  • Alliteration (V. 12)

Im ersten Auftritt der ersten Szene des Dramas Iphigenie auf Tauris von Johann Wolfgang von Goethe. Es ist der Beginnn der erste Szene des Dramas und es handelt sich um einen Monolog Iphigenies und enthält die Verse 1-53. In dem Monolog wird der Handlungsort und die Figur Iphigenie vorgestellt, indem sie ihr Heimweih und ihr Dasein auf der Insel Tauris beklagt. Weiterhin betet sie die Götten Diane um Rettung an. Dies erzeugt Sympathie für die Figur und bringt sie in eine Opferposition.

In der Szene wird der Konflikt Iphigenies vorgestellt. Iphigenie ist auf Tauris durch König Thoas gefangen (vgl. V. 33) — sie spricht von „ernsten, heilgen Sklavenbanden„ (V. 34) — und hat Heimweih. Es wird erwähnt, dass “das Meer [sie] von den Geliebten [trennt]” (V. 10). Dies wird durch die Metapher “das Land der Griechen mit der Seele suchend” (V. 12) und dem Ausruf “Weh dem, der fern von Eltern und Geschwistern Ein einsam Leben führt” (V. 15f) unterstützt, welche Iphigenie durch ihr Problem sympatischer dastehen lässt. Sie befindet sich in einem Dauerzustand der Unglücklichkeit, was durch die Metapher “zehrt der Gram Das Nächste Glück vor [ihren] Lippen weg” (V. 16f) verdeutlicht wird und Iphigenie sehr unglücklich wirken lässt. Vor allem aber wird diese Unglücklichkeit durch die Metapher “ihm schwärmen abwärts immer die Gedanken Nach seines Vaters Hallen“ (V. 18f) hervorgehoben. Iphigenie beschreibt hier, dass es ihr absolute nicht möglich sei, auf Tauris glücklich zu werden, da sie immer an ihre Familie in Griechenland denken muss.

Weiterhin beklagt Iphigenie „den Zustand der Frau„ (V. 24). Sie vergleicht die Frau mit dem Mann, welcher “Zu Haus und im Kriege herrscht” (V. 25) und sich “in der Fremde […] sich zu helfen [weiß]” (V. 26), den “der Besitz [freut]” (V. 27), den “Sieg [krönt]” (V. 27) und dem “ein ehrenvoller Tod […] bereitet [ist]“ (V. 28). Dies verdeutlicht das Männerbild zur Zeit der Weimarer Klassik.
Dem wird die Frau gegenübergestellt, welche diese Dinge selbstverständlich nicht darf. Dies wird mit der Metapher „eng-gebunden[es] Glück“ (V. 29) verdeutlicht.