Interviewer: Guten Tag, Herr Büchner. Vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit für unser Interview nehmen.

Büchner: Ich bin sehr geehrt, heute bei Ihnen sein zu dürfen.

Interviewer: Ich werde Ihnen heute ein paar Fragen zu ihrem politischen und literarischen Wirken stellen. Wie sind Sie vorgegangen, als Sie literarische Werke entworfen haben?

Büchner: Ich habe gern Werke mit historischem und sozialkritischem Wert veröffentlicht. „Lenz” und „Woyzeck” basieren beide auf historischen Fällen und bei dessen Erstellung arbeitete ich nah an der Quellenlage. Ich versuche, die Welt so darzustellen, wie sie ist, nicht wie sie sein sollte. Der Idealismus ist die schmählichste Verachtung der menschlichen Natur.

Interviewer: Was denken Sie, welches ihrer Werke hatte zu seiner Veröffentlichung den größten Einfluss?

Büchner: Das ist natürlich der „Hessische Landbote“ gewesen. Mit meinen biblischen Vergleichen regte ich die Bauern an, Mut zu haben, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen. Dem Staat gefiel dies garnicht, und die Wahrheit wurde zum Hochverrat. Was ist das denn nun für ein gewaltiges Ding, der Staat, frage ich mich?

Interviewer: Wie kam es zur Entstehung des „Hessischen Landboten“, und was wollten Sie mit dieser Schrift bewirken?

Büchner: Dieser entstand aufgrund meiner „Gesellschaft für Menschenrechte“. Dessen Mitglieder halfen mir, die Wahrheit zu veröffentlichen. Auf die Frage mit dem Staat fanden wir, dass der Staat also alle sein müssen. Wieso hat dann der Adel alles darüber zu bestimmen?

Interviewer: Wie haben Sie die Zensur und die Reaktionen der Obrigkeit auf Ihre Schriften erlebt?

Büchner: Ich musste aufgrund meiner Meinung 1835 ins Exil nach Straßburg fliehen. Der hessische Landbote wurde natürlich stark zensiert, was uns aber auch klar war. Innerhalb der Gesellschaft für Menschenrechte waren wir uns uneinig über die Formulierung bestimmter Passagen, weshalb meine angepasste Version nie veröffentlicht wurde.

Interviewer: Haben Sie noch etwas zu sagen?

Büchner: Friede den Hütten! Krieg den Palästen!

Interviewer: Vielen Dank für Ihre Zeit.