Hartmann:
- Quellen → vereinzelte Überreste, Relikte der Vergangenheit
- Versuch, anhand von Quellen die Vergangenheit vollständig zu rekonstruieren → darf sich nur an Quellen messen, um so objektiv wie möglich zu sein
- nicht wirklich die Vergangenheit, sondern Konstruktion des bzw. der sich Erinnernden
- unvollkommen aufgrund Entstehung aus Fragmenten und Subjektivität der Erinnerungen, aus denen diese entstehen
- Historiker bringen stets Fragen aus der Gegenwart an die Vergangenheit → daher: nicht nur bewahrend, sondern vor allem erklärend
Bergmann:
- Geschichte ist keine Registrierkasse der Vergangenheit und auch kein Abbild dieser
- Geschichte wird aus Quellen gemacht, sie besteht aus der Deutung dieser
- im Laufe der Zeit wird liefert sie durch neue Fragen und Deutungen immer wieder neue Antworten → gegenwärtiges Nachdenken über Vergangenes
Aufgabe
- Geschichte ist der Versuch, anhand von der subjektiven Deutung von subjektiven Quellen die Vergangenheit objektiv und vollständig zu rekonstruieren, um gegenwärtige Fragen mithilfe der Vergangenheit zu beantworten.
- Deutungen und Quellen der Geschichte sind zwingend unvollkommen, da zwei Menschen, welche sich in der selben Gegenwart befinden, diese immer unterschiedlich erleben werden und sich mit der Zeit durch neue Erfahrungen immer unterschiedlich daran erinnern werden. Dazu kommt, dass sie aus wenigen Bruchstücken rekonstruiert wird und von äußeren Faktoren beeinflusst wird.
Definition: Standortgebundenheit
Meinung wird immer von Umgebung “Standort” beeinflusst,
wovon man sich schlecht lösen kann.
e.g. unterbewusste Bewertung eines anderen politischen System durch uns als Bürger einer westlichen Demokratie
Prozess der Meinungsbildung
Transclude of Was-ist-Geschichte-2023-09-01-09.13.32.excalidraw
Definition: Vetorecht der Quellen
Man kann über die Geschichte nur Behauptungen anstellen, wenn man diese mit einer Quelle belegen kann. Je mehr Quellen eine These belegen, desto besser.
Definition: Betrachtungsebenen
Ein Thema muss manchmal aus einer oder mehrere Betrachtungsebene(n) angesehen werden, da oft nicht alle wichtig bzw. gleich wichtig sind.Die wesentlichen Betrachtungsebenen sind:
- Militär
- Gesellschaft
- Religion
- Wirtschaft
- Herrschaft
Definition: Kategorien
Kategorien sind Maßstäbe, unter denen man eine Betrachtungsebene bewerten kann. Sie treten häufig als Gegensatzpaare auf, damit man sich anhand derer für ein Werturteil positionieren kann.
Beispiele:
- Utopie ⇐> Realität
- Recht ⇐> Gerechtigkeit